[frei] Du hast hier die Hosen an. Würde manch einer sagen. Vor ein paar Jahren hast du den Pub von deinem alten Herrn übernommen. Ist schon ziemlich lange im Familienbesitz der Betrieb, aber du bist die erste Frau an der Spitze. Das hat es dir – gerade in einem von Traditionen geprägten Kaff wie Golden Lake – nicht immer leicht gemacht. Du hast viele Kritiker und alles was du tust, wird genauestens beobachtet. Du musst dich wahrlich immer noch oft genug beweisen und weit mehr, als wenn du ein Mann wärst. Aber mit den Jahren hast du dir ein dickes Fell zugelegt. Wer dir dumm kommt, erntet einen flotten Spruch. Du weißt, wie du dir Respekt verschaffst. An Selbstbewusstsein mangelt es dir definitiv nicht, aber das brauchst du auch, um in diesem Job zu bestehen. Außerdem hast du Geschäftssinn und viele Ideen, das Geschäft (hoffentlich) erfolgreich in die Zukunft zu führen. Auch wenn du bei deiner Arbeit derb und rustikal rüberkommst, so kannst du privat richtig romantisch sein und stehst insgeheim auf Kitsch und Liebesfilme.

[frei] Wenn einer den Golden Lakern den Cocktail-Genuss näher bringen kann, dann du! Denn du verstehst dein Handwerk. Für eine Kleinstadt wie diese hast du ein wirklich beachtliches Repertoire an Cocktails drauf, auch wenn lange nicht alle auf der Karte stehen. Aber deine Stammkunden wissen, dass du ihnen jeden trinkbaren Wunsch mixen kannst. Du stammst nicht von hier, bist der Liebe wegen hergezogen und geblieben. Du bist eine dieser Barkeeper-Persönlichkeiten, denen man alles anvertraut. Ähnlich wie ein Frisör, nur angenehmer. Damit bist du gewissermaßen der örtliche Kummerkasten, das Sorgentelefon und die Tratsch-Zentrale in einem. Streust du auch selbst Gerüchte oder bist du nur der geduldige Zuhörer? Ratschläge und Lebenstipps hast du jedenfalls für jeden, der sie hören möchte. Gibt’s gratis zum Cocktail oder Bier dazu. Dieser Job ist deine Berufung und wärest du nicht Barkeeper, wärest du wohl doch Frisör geworden, oder? Wäre aber echt vergeudetes Cocktail-Mix-Talent!

[frei] Du liebst deinen Beruf. Und du kochst nicht nur im Pub sehr gerne. Burger, Pommes, Sandwiches verschiedener Art und Suppen oder Eintöpfe – rustikal & einfach - das was sie Montaner halt gern so essen, sind selbstredend nicht alles, was du kannst. Du hast aber einige interessante Burger-Varianten kreiert. Burger mit Erdnussbutter zum Beispiel. Nur daheim, da bastelst du gern echtes Gourmetessen, was du im Pub halt nicht so an den Mann oder die Frau bringen kannst. Aber dein Mann und deine Kinder, die wissen definitiv, was sie an dir haben. Und das nicht nur, weil du kochen kannst. Du bist eine sehr gutmütige Person, die warme Worte und das richtige Essen für jeden hat. Die gute Seele des Pubs. Aus dir wäre vielleicht auch eine gute Psychologin geworden, denn du siehst Leute an, wechselst ein paar Worte mit ihnen und weißt, was sie gerade am liebsten essen würden und was ihnen schmecken würde. Dabei liegst du so gut wie nie falsch.

[frei] Warum du immer noch hier arbeitest? Das weißt du selbst nicht so genau. Anfangs war das mal dein Aushilfsjob. Eigentlich wolltest du Geld sparen, um studieren zu können, denn zu einem Vollstipendium haben deine Noten nie gereicht. Und dann? Dann ist das passiert, was allen irgendwie passiert: das Leben, wo oft nichts so läuft wie geplant. Warum du letztlich nicht studiert hast oder einen anderen Job gelernt hast? Tja. Darauf hast auch nur du eine Antwort. Es ist aber auch nicht so, dass deine Arbeit beim Kellnern dir keinen Spaß machst. Du redest gern mit anderen und magst es, dass du mit so vielen verschiedenen Menschen in Kontakt kommst. Außerdem bist du eine echte Nachteule, die erst in den späten Abendstunden so richtig aufdreht. Da ist das Kellnern in einem Pub doch wirklich kein schlechter Job, oder? Aber ob du das für den Rest deines Lebens machen möchtest? Puh! Vielleicht solltest du dir von der Brauerin, der Köchin oder dem Barkeeper mal etwas beibringen lassen. Oder bist du doch als ewiger Kellner glücklich?

[frei] Du studierst am Community College. In Teilzeit, weil du dir ein Vollzeitstudium nicht leisten kannst und nebenher arbeiten musst. Ein paar Tage die Woche pendelst du also zum College nach Livingston. Was tut man nicht alles für seine Ausbildung! Und um dir das Studium zu finanzieren, jobbst du unter anderem im Pub. Kellnerst oder hilfst in der Küche aus, je nachdem, wo du gerade gebraucht wirst. Du bist eine eher stille Person, hast aber ein einnehmendes Lächeln, mit dem du auch ohne viele Worte überzeugen kannst.
Du machst den Job hier noch nicht so lange, immerhin bist du erst vor kurzem 21 Jahre alt geworden (da im Pub natürlich Alkohol ausgeschenkt wird, konntest du vorher nicht hier arbeiten). Da fällt schon mal eine Gabel zu Boden oder du verwechselst bei einer Bestellung etwas. Beim Gemüseschnippeln hast du dir auch schon mal so richtig in den Finger geschnitten. Nun ja. Passiert. Die anderen haben dich aber unter ihre Fittiche genommen und du lernst jeden Tag mehr und findest dich besser zurecht.