#87 Schöner 1. Advent

#87 - Schöner 1. Advent (29.11.2020)

Howdy Gast

Mittlerweile ist es ja schon eine kleine Tradition, die wir natürlich nicht aufgeben wollen. Und so hat Nugget pünktlich zum 1. Advent nicht nur seine Weihnachtsmütze aus dem Schrank gekramt und den Winter Style wieder herausgesucht, um ihn wieder zu aktivieren. Finden könnt ihr ihr ihn unter winter edit bei den User - gestalteten Style. Er hat auch Kraft seines Amtes als Board Maskottchen und heimlicher Bürgermeister des Empty Golds verfügt, dass es diesen Monat keine Blacklist geben wird, damit seine Freunde sich voll und ganz auf die Vorweihnachtszeit konzentrieren können.

Zudem hat er uns noch einen weiteren kleinen Text zukommen lassen, den wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

Und schon ist sie wieder da. Die Weihnachtszeit. Die Zeit der lecker duftenden Plätzchen, des Glühweins, des warmen Kakaos mit Sahne oder Marshmallows. Die Zeit der Weihnachtsmärkte, reichlich geschmückter Weihnachtsbäume, der Socken am Kamin und natürlich der Teller mit den Keksen für den Weihnachtsmann. Die Zeit der Besinnlichkeit und der Familie.
Die Zeit der Last Minute Präsente und der schlecht eingepackten Geschenke. Der obligatorischen Socken von Oma und all dem, was Weihnachten sonst noch so ausmacht.

Sicherlich hat jeder von euch auch so seine Vorstellungen wie die Vorweihnachtszeit oder die Weihnachtstage selbst in Golden Lake so ablaufen. Welcher Charakter eingemummelt wie ein Schneemann durch die Straßen läuft und vielleicht heimlich ein paar kleine Geschenke verteilt und wer eher zur Kategorie 'Grinch' gehört. Und diese Geschichten würden wir gerne lesen.

Eckdaten:

-> Ihr habt freie Hand, wie ihr das Thema Weihnachtszeit in Golden Lake umsetzen wollt. Kurzgeschichte. Gedicht. Eine Bildercollage.
-> Auch bei den Charakteren habt ihr freie Hand. Ihr müsst euch nicht nur auf eure eigenen Charaktere beschränken, sondern dürft auch gerne andere einfließen lassen.
-> Einsendeschluss ist der 26. Dezember und Nugget nimmt eure Post natürlich höchstpersönlich in seinem Brieffach entgegen.
-> Der Gewinner hat einen Wunsch frei. Levelaufstieg. Neues Set. Banner. Die Hauptrolle im nächsten Mini - Mini - Plot spielen. Alles möglich. Name it. You get it.

Und damit bleibt uns nur noch euch einen wunderschönen 1. Advent mit vielen Plätzchen und ein paar entspannten Stunden zu wünschen.

Euer Team vom Empty Gold

#87 - Schöner 1. Advent - Gewinner (28.12.2020)

Howdy Gast

@Ruby Ashmore hat zwischen all dem Weihnachtstress ein wenig Zeit gefunden uns eine kleine Ruby Geschichte einzusenden, sodass wir sie heute als Gewinnerin verkünden können Du hast somit einen Wunsch frei.

-> Der Gewinner hat einen Wunsch frei. Levelaufstieg. Neues Set. Banner. Die Hauptrolle im nächsten Mini - Mini - Plot spielen. Alles möglich. Name it. You get it.

Euer Team vom Empty Gold

Und hier nun noch ihre wundervolle Einsendung:

"Ok, Mädels. Ich mach Feierabend." Wie ein kleiner Wirbelwind kam Ruby aus dem kleinen Flur und damit entweder aus dem Lager oder dem Büro gefegt, in denen sie die letzte halbe Stunde (vergeblich) versucht hatte irgendwie Herrin über das Chaos zu werden. Ein Chaos, das sie zwar selbst erst produziert hatte, aber wenn sie noch in einer einzigen Ecke irgendwo über eine weitere Kiste Persico stolpern würde, würde sie freiwillig vom nächsten Weihnachtsbaum hüpfen - wie die Lemminge; kopfvoran und ab in die Schneewehe. Von denen gab es hier in der Kleinstadt nämlich erschreckend viele. Also nicht die Lemminge, sondern Weihnachtsbäume und Schneewehen. Als könnte ganz Golden Lake die Feiertage, die so unmittelbar vor der Tür standen nicht erwarten, putzte sich die gesamte Kleinstadt bereits seit Wochen heraus - überall funkelte und glitzerte es; der riesige Baum mitten auf dem Marktplatz wurde unter lauten 'Aaaahs' und 'Oooohs' sämtlicher Alterssparten zum Leuchten gebracht und jeden Tag konnte man Kinder sehen, die mit ihren selbstgebastelten Wunschzetteln zu eben jenem Baum rannten um ihn dort für einen imaginären Greis am Nordpol aufzuhängen. Jep; Weihnachten stand vor der Tür. "Wenn ihr irgendetwas braucht, dann ruft mich nicht an. Ich bin irgendwo in der Pampa und darf mir einen Weihnachtsbaum aussuchen." Freudestrahlend blieb sie vor dem Tresen stehen, klatschte kurz in die Hände und sah noch einmal zwischen Izzy und Maria hin und her. "Und morgen Abend gehört das Boat dann uns allein? Ölt schonmal die Stimmbänder; meine Weihnachtsplaylist ist lang und singt sich nicht von alleine." Grinsend schenkte sie ihren Freundinnen ein kurzes Zwinkern. Es war der letzte Tag, an dem das Boat vor den Feiertagen offen hatte - zumindest für die breite Allgemeinheit. Für morgen hatte sie sich mit den beiden Freundinnen einen exklusiven Crew-Abend ausgemacht; inklusive ihrer aller Evergreens, jede Menge Alkohol und natürlich ein paar dutzend Geschenken, die hübsch verpackt unter Rubys Bett darauf warteten entweder endlich an die Frau (oder den Mann) gebracht oder erneut von Ein angeknabbert zu werden. Auf manche Dinge hatte sie einfach keinen Einfluss.
Ihr grinsender Blick wanderte wie von alleine zu einem der Stammgäste, der es sich am anderen Ende des Tresens gemütlich gemacht hatte und schnell huschte sie in dessen Richtung. "Guck mal, Taran, was ich gefunden habe!" Ohne auf eine sichtliche Reaktion des Älteren zu warten, warf sie sich einfach auf den Barhocker neben ihm, kramte ihr Handy aus ihrer Hosentasche und hielt es vor ihm in die Höhe. "Und jetzt so niedlich gucken wie du kannst...", gab sie Instruktion, ehe auf dem Display, auf dem so eben noch sie und Taran nebeneinander zu sehen waren ... nun sie und Taran zu sehen waren, aber mit einem dieser dutzend Filtern, die derzeit so beliebt waren. Ruby guckte kurz erschrocken, fing dann allerdings auch schon an zu strahlen und drückte schnell auf den Auslöser, ehe die Verwirrung des Tierarztes noch in Missfallen umschwingen konnte. "Niedlich, oder? Wenn mir der Rentier-Filter besser stehen würde, hätte ich den genommen, aber das Bild kriegt einen besonderen Ehrenplatz an der Wand. Du weißt schon ... ab nächstes Jahr ehren wir hier immer die Gäste des Monats und im Januar weiß ich schon, wer als lebensgroßer Pappaufsteller die Bühne bevölkern darf." Augenbrauenwackelnd sah sie ihn an, nur um ihm anschließend ein verschwörerisches "Es sei denn, du stellst dich selbst auf die Bühne. So als Weihnachtsgeschenk für mich, pretty please?" zuzuflüstern. Sie war sich zwar ziemlich sicher, dass selbst ihr bester Hundeblick nichts beim großgewachsenen Mann ausrichten würde - dazu bräuchte sie schon den echten Blick ihres Hundes um irgendwie an das Herz des Tierarztes zu kommen - aber ihre Gedanken waren durch ihre eigenen Worte ohnehin schon wieder zehn Schritte weiter. "Oh, und bevor ich es vergesse..." Ruby hüpfte vom Barhocker und flitzte zurück ins Büro, wo sie sich ihre Sachen schnappte und schließlich nicht nur in voller Montana-Winter-Montur wieder im Hauptraum aufschlug, sondern auch mit einem halbwegs hübsch verpackten Geschenk in den Händen, das sie Taran auffordernd entgegen hielt. "Falls wir uns die nächsten Tage nicht noch einmal sehen, Frohe Weihnachten, Grumpy!" Strahlend sah sie ihn an, ließ es nicht nehmen ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken und warf dann den beiden Frauen hinter dem Tresen noch einmal ein kurzes Winken zu, ehe sie sich endlich an den Heimweg machte. Eine halbe Stunde später als geplant und damit vermutlich ohnehin schon am Geduldsfaden eines gewissen Herren zupfend.
Dennoch ließ sie sich Zeit beim Weg durch die Stadt. Immer wieder blieb sie sogar kurz stehen; die Hände tief in den Jackentaschen vergraben und Nase und Mund in ihren roten Schal gewühlt, damit ihr die Kälte nur bedingt etwas anhaben konnte. Alles in Golden Lake schien die Stimmung der Feiertage auszustrahlen; von den Schaufenstern, die sich von Tag zu Tag mit den Schaufenstern der anderen Straßenseite zu übertrumpfen versuchten über die Laternenmasten, die ebenfalls mit Sternen oder Bäumen dekoriert wurden bis hin zu den Menschen, die allesamt eine ganz eigene Feiertagsstimmung an den Tag legten. Und Ruby war mittendrin. Denn Ruby hasste Weihnachten. Es waren die Tage, die sie am liebsten vollständig aus ihrer Wahrnehmung tilgen wollte und doch schlichen sie sich Jahr für Jahr unaufhörlich an sie heran und das auf eine Art und Weise, die es schier unmöglich machten sie einfach zu ignorieren. Die Tage und alles, wofür sie standen. Alles, was sie ihr genommen hatten.
Und doch hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, als sie durch die Straßen nach Hause eilte. Sie wusste bereits jetzt, was später passieren würde: Sie verliebte sich auf den ersten Blick in irgendeinen fantastischen Baum, weil er einfach perfekt war. "Er ist winzig." wäre die nonchalante Antwort ihrer Begleitung. "Er ist nicht winzig, er ist so groß wie ich!" Und dann musste sie einfach nur noch auf die stumme Geste Dominics warten; sein Blick und die langsam nach oben gezogene Augenbraue. Es würde ein Anstarr-Wettbewerb werden. Sie würde eine Schnute ziehen und die Hände in die Hüften stemmen. Und Ein würde zwischen ihren Beinen herumrennen; vermutlich in den Schneewehen steckenbleiben, sodass nur noch sein zufrieden wackelndes Hinterteil zu sehen wäre oder gleich jeden Baum markieren, bis sich seine beiden Menschen irgendwann geeinigt hätten.
Mit jedem Schritt wurde das Grinsen auf ihren Lippen breiter und ihr Schritt beschwingter, als sie mit einem Mal von einer tiefen Männerstimme aus ihren Gedanken gerissen wurde. "Hey, Redhead. Ich glaub, du musst in die andere Richtung." Verwirrt sah Ruby auf. Erkannte auf der anderen Straßenseite den Football-Coach, der so eben aus seinem Auto gestiegen war und in Richtung Patisserie schlenderte, während er mit breitem Grinsen die Riverside Street hinunter deutete. Moment; Patisserie?! Unwirsch sah Ruby sich um, schenkte ihrem 'Retter' ein kurzes Aufblitzen ihrer Zunge und machte auf dem Absatz kehrt, als wäre sie nie auch nur ansatzweise in die falsche Richtung gelaufen. Ein halbes Jahr und trotzdem verlief sie sich noch...
Wenn sie dann allerdings irgendwann mal in der richtigen Richtung unterwegs war, musste sie der Riverside Street Gott sei Dank nur noch lange genug folgen, ehe die Hausnummer 77 am viktorianischen Gebäude endlich das Ziel ihrer Reise markierte. Ohne schlechtes Gewissen, da sie mindestens eine Stunde später dran war als verabredet, huschte sie die Vorderstufen hinauf, nachdem sie sicher gegangen war, dass der Pick-Up noch in der Einfahrt stand und begab sich ohne Umschweife ins Innere des Hauses. "Ein? Dominic? Können wir los?" Als wäre sie es, die hier seit geraumer Zeit auf die Ankunft der beiden Herren wartete, rief sie kurz ins Haus hinein, während sie auf dem Läufer den Schnee von ihren Stiefeln klopfte. Stille war allerdings das Einzige, was ihr entgegenschlug. "Ein? Dominic?", versuchte sie erneut ihr Glück; wurde jedoch auch dieses Mal nur mit einer nicht existenten Antwort belohnt. Seufzend schälte Ruby sich also aus ihrem Outfit, warf die Sachen eher achtlos auf den Boden und marschierte durch den Flur. "Hast du eigentlich einen Schlitten, Dominic? Können wir den mitnehmen? Oder noch irgendwo einen kaufen fahren? Ich liiiiiebe Schlitten fahren! Also...Nicht, dass es in Seattle sonderlich viel und oft Schnee und Orte dafür gegeben hätte, aber ich wette ich würde es lieben. Ich halte Ein auch gut fest und dann..." Es war ihr Versuch das Gehirn des Mannes einfach mit Informationen und Fragen dermaßen zu überlasten, sodass er ihre Verspätung auf Grund ihres anhaltenden Geplappers schon lange wieder vergessen hatte, ehe sie ihn endlich gefunden hatte und doch verstummte sie abrupt, als sie ins obere Stockwerk ging und schließlich vor Dominics Zimmer abrupt stehen blieb. Auf dem Bett schlafend lag Ein; im - zumindest laut Rubys Aussagen - niedlichsten Rentier-Kostüm, das es gab. Und in der wohl erdenklich unbequemsten Postion, die ihm möglich war und damit der Hund genügend Platz hatte, lag ebenfalls schlafend der Grund, wegen dem sie Weihnachten dieses Jahr nicht mehr ganz so sehr hassen konnte, sondern auch diese Tage zu lieben gelernt hatte. Vielleicht ... konnte der Baum ja doch noch etwas warten und mit einem kurzen Schulterzucken zog Ruby sich nun auch noch die Mütze vom Kopf, um sich einfach mit ins Bett zu legen. So verlockend Schlitten fahren auch klang, war es manchmal doch schöner einfach die Dinge zu genießen, die man hatte.